Über mich - wie alles begann

 

Die meissten von Euch kennen mich ja bereits....Mampfred.

Ich kam am 25.11.2012 als Endpflegling aus dem TH in meine neue Pflegefamilie. Damals sagten die Ärzte, ich hätte noch eine Lebenserwartung von max. 6 Monaten das meine Familie aber nicht abschreckte (meine Vorgängerin hatte leider nur noch 5 Wochen hier), gibt ja auch wohl nix schlimmeres als im TH sterben zu müssen.

Mein Zustand seinerzeit... nun ja... man wußte ja nicht viel über mich... fest stand: mein Körper war eine einzige Fettzelle... mein Fell bestand aus dünnen Flumen, das was ich auf dem Körper trug (es war nicht viel) war verfilzt... und es war schon schwer an mir zu erkennen wo nun vorn und hinten ist. ;-)

Das Alter aufgrund der immensen Verfettung einzugrenzen auf zwischen 5 - 11 Jahre alt.

Mehr wußte man über mich nicht. Ich war heilfroh, als ich die Nachricht bekam das ich morgen abgeholt werde. Aber von Anfang an:

 

Im Sommer 2012 kam ich als Fundhund dorthin.

Eigentlich nicht so schlecht weil ich endlich nicht mehr allein war. Nur diese Zwinger... schrecklich.

Bis eines Tages MEINE Familie auf dem Hof stand, die Autotüre öffnete und .......... ja....da war sie.......meine Chance.

Wie ich mittlerweile erfahren habe leben in meiner Familie nur Hunde die entweder dem Tode geweiht waren oder aus anderen Gründen nicht mehr vermittelbar waren. Na und da paßte ich ja super rein.

Also putzte mich mein damaliges Pflegefrauchen ganz fein heraus, zupfte mein vorhandenes lichtes Fell etwas zurecht, zog mir mein Regenmäntelchen an und erzählte mir das es heut in mein neues Leben gehe.

Ich durfte sogar im Büro (ausnahmsweise) warten. Klasse.

Und dann kam sie.....Liebe auf den ersten Blick.....ich muß dazu sagen, sie wußte ja zu dem Zeitpunkt noch gar nicht was so in mir steckt....ich schon ;-)

Da war ich nun.....in den nächsten Stunden war man echt bemüht alles für mich soweit umzurichten das es auch für mich bequem und erreichbar war.

Sprich.....ich konnte damals nicht auf harten Untergründen liegen, bekam einfach keine Luft dann (weil ich ja so Fett war)....also legte man in jedem Zimmer extra für mich ein Kopfkissen auf die Erde auf dem ich mich einmummeln konnte

Es lag Schnee......ich aber hatte mittlerweile keine Bodenfreiheit mehr und mein Bauch lag auf...auf geräumten Gehsteigen kein Problem- ich war es ja gewohnt über den Boden zu schrappen....aber.wie sollte ich nur zum Pipimachen hinter den anderen herkommen? Mein Pflegepapa fuhr also kurzerhand in den Baumarkt und besorgte dort einen Schlitten-so einen Plastikbob....cooles Teil. Ich durfte mich drauf setzen und meine neue große Schwester (Funny) zog mich lachend durch den Schnee. Man, das war aufregend. Aber im Ernst, ist das normal das man jeeeeeeeeden Tag raus geht? Kam mir am Anfang schon etwas spanisch vor...die gingen echt jeden Tag in die Kälte und hatten Spaß dabei.

Gut das die schnell sahen das ich sowas wirklich nicht kannte und mir vom zittern schon fast warm wurde.

Also schleppte Frauchen mich durch alle Zoofachgeschäfte und war entschlossen mich mit Hundepullovern einzukleiden...gute Idee dachte ich....nur gab es für mich nix passendes....ich hatte ja einen Brustumfang wie ein Labrador, jedoch eine Beinhöhe wie ein Dackel......Zig mal quetschten sie mich in diese Maschenteile...über den Kopf ging es noch aber dann steckte ich jedes Mal fest.....Nix paßte über meinen Körper.

Frauchen kam dann auf die Idee die alte Nähmaschine aus dem Keller zu holen und mir aus Fleecepullovern der Menschen kuschelige Pullis zu nähen. Gute Idee...war mir sehr recht. Und endlich hatte auch ich ein wärmendes Fell.

Was ich nur absolut nicht verstand, waren die Mühen wirklich jeden Tag sparzieren zu gehen....warum soll man das machen? Die Frage stell ich mir bis heute noch - wirklich. Man vermutete damals, dass ich sowas einfach nicht kenne....jedoch mich schon dran gewöhnen würde. Fast hatten sie Recht damit. Fast. Sicher, stellt Euch vor.....Euer Bauch schrabbt über den Boden, die Füße schmerzen weil Ihr keine Hornhaut drunter habt, die Knochen tun weh weil Ihr einfach Muskelkater von der ungewohnten Bewegung habt, dazu kam noch die Kurzatmigkeit.....Nach einigen Schritten blieb mir einfach die Luft weg...... Frauchen beschloss damals, das ich dadurch müsse - mir war nicht klar, was das für mich heißen sollte........ich versuchte es mit Streik (ging einfach keinen Schritt) - man setzte mich auf den Schlitten und zog mich. Ich versuchte es mit Schmerzen - man gab mir einen leckeren Saft dagegen....nix half das sie mich verschonten- sie hatten kein Erbarmen mit mir. Und dann nahm man mich mit zur Hundewiese - da rennen immer viele Kumpels rum und haben Spaß......und ich lernte dort einen Haufen netter Hunde und Menschen kennen. Gut, einige waren auch dabei die zu Frauchen sagten: "Was willste denn damit?", Der sieht ja aus wie Heidi das schielende Opossum!", oder noch schlimmer "Warum lässt Du den nicht gleich einschläfern, ist doch Tierquälerei?"......aber das waren nicht so viele - das sind die, die heut vor Staunen den Mund nicht mehr zu bekommen. Also, ausgestattet mit Schlitten und Pullikollektion startete ich in mein neues Leben....wie gesagt - Lebenserwartung max. 6 Monate Nach einigen Tagen war dann Ende mit der Ruhe die ich gerad so genoß.....ich war glücklich, aber meine neuen Menschen hier fanden es nötig mich tierärztl. noch einmal kpl. durchchecken zu lassen. Sicher waren sie es leid nachts nicht schlafen zu können, weil ich so laut "atmete", abends das TV auf Lautstärke 22 einstellen zu müssen, weil ich so schwer "atmete".....und ich regelrecht an einer Freßsucht litt. Info war ja nur, dass der Cushingtest seinerzeit mal negativ getestet wurde. Also gings ab zum Doc....Blutbild, Röntgenaufnahme, etc. Der stellte dann fest, dass mein Herz erheblich vergrößert ist und ich mächtigen Wasserstand in der Lunge habe. Meine Blutwerte jenseits eines lebendigen Hundes waren (Leber kaputt etc.). Ich bekam eine Reihe Tabletten und siehe da.......das Laufen wurde selbst für mich (wo ich doch den Sinn noch immer nicht drin sah) erstaunlich leicht. Ok, "laufen"......hat für mich sicher eine andere Bedeutung als für Euch "normalos" - aber sie trainierten viel mit mir und man sah mit der Zeit das sich langsam Muskeln aufbauten, die Hornhaut entstand und ich, wenn man mir etwas Futter unter die Nase hielt, durchaus selbstständig einige Meter gehen konnte. Das steigerte sich sogar zum Frühjahr soweit, das Frauchen beschloss, ich könne an den Märschen mit der großen hier teilnehmen - natürlich konnte ich noch immer keine 2 Std. spazieren gehen, aber mit kleinen Pausen zwischendrin fand ich das schon supi. Und überhaupt - ich war mittlerweile immer der erste an der Haustür, sobald jemand sich die Schuhe anzog. Schuhe anziehen hieß immer, dass es irgendwie spannend wurde. Pausen......ja, wie konnte man die einrichten? Am Anfang trug man mich immer, wenn ich nicht mehr weiter konnte. Dann japsten aber die Menschen - verstand ich nicht.....ich wog doch keine 16 kg (15,8 kg zu dem Zeitpunkt) Eines Sonntags fuhr Frauchen allein davon - und kam wieder mit meiner inzwischen heißgeliebten blauen Karre. Echt wahr. Sie hatte extra für mich einen Kinderwagen gekauft. Und nicht nur einen Kinderwagen, nein es war sogar ein Dingen mit Luftbereifung......damit ich auch bei den Querfeldeingängen dabei sein kann - das finde ich nämlich noch heute viel, viel spannender, als das schnöde "durch die Siedlung latschen". So kann ich nun immer dabei sein und sobald ich nicht mehr kann darf ich einige Minuten Pause darin machen. Klasse- echt!

Meine Tabletten taten mir gut, mein Fell wurde mittlerweile auch schon 2 x abgeschoren (was halt noch so Fellähnliches da war) und der Tierarzt versprach, das es dichter würde, sobald ich mal einen Kilo abgenommen hätte - er sprach vom Luftballoneffekt. Klebt etwas Fell auf einen Ballon und blast ihn auf. So sah ich aus damals - läßt man die Luft aus dem Ballon, wird das Fell wieder dichter. ;-) Das war das Ziel. Das Frühjahr kam......ich genoß es mittlerweile, auf allen Gängen die erste Geige spielen zu dürfen. Frauchen stellte mich bei dem hiesigen Haustierarzt vor und der klügelte mir einen Diätplan aus...na toll.....das war ja ne Quälerei. Der sagte sogar, ich solle abspecken bis auf 10 kg - unvorstellbar! ;-( Also gut behütet durch den TH-Tierarzt und den Haustierarzt, abgesichert durch regelmäßige Blutbilder, beschloß man die Diät für mich durchzuziehen. Fürchterlich sag ich Euch. Gemüse, Obst....buäh.....aber es half......die Pfunde schwanden...langsam, aber es wurde echt weniger.  ;-) Ich lernte im Laufe des Frühjahres, dass man wirklich keine Angst haben muß vor Hundekumpels und das es auch super liebe Menschen gibt. Nur halt das "laufen"- da es mir schon merklich besser mittlerweile ging Dank der Medikamente, meinte Frauchen es wäre an der Zeit, mal etwas zu üben, dass man als Hund in die Richtung des Menschen gehen sollte und nicht seinen eigenen Weg einschlägt. Wieder was, was mir bis heut nicht klar ist. Sie fuhr los und suchte ein Geschirr für mich - sie meinte, das wäre für mich schonender, wenn sie mal dran ziehen müßte. Und wieder das alte Problem. Brustumfang eines Labbis.......nix paßte. Also wieder die Nähmaschine hervorgeholt und selbst gebastelt. Die kommt aber auch auf Ideen. Nun ja, immerhin besser als diese komischen Dinger um den Hals - die mag ich ja gar nicht. Das Frühjahr war spannend, ich hab ne Menge gelernt und viel erlebt. Im Sommer dann brachten Sie mir sogar das schwimmen bei.....Himmel, was ne tolle Sache. Gut, dass mit dem Lenken klappt noch nicht so, weil mein Hinterteil momentan noch wie eine Boje auf dem Wasser schwimmt. Aber alle haben mir versprochen das wir das im nächsten Sommer auch noch üben werden - da freu ich mich schon riesig drauf. Als ich gute 2 kg runtergespeckt hatte, sollte ich endlich ein normales Hundebett bekommen - ich atmetet mittlerweile leiser, schlief leiser und so bestellte Frauchen mir ein super tolles weiches Kuschelbett - nur für mich allein. Mit schönem Rand weil ich mich gern im Schlaf kuller und dann ständig überall runterplumpse. Mein Bett kam....weich..kuschelig.....chick. Frauchen hatte alles genau abgemessen, Innenliegefläche, Außenmaße......nur die Höhe des Randes nicht. Und da sind wir wieder beim Thema....22 cm hoch und gute 10 cm breit. Ich kam nicht rein in das gute Stück. Mit Anlauf und einem Hechtsprung schaffte ich es so gerad, das 2/3 meines Körpers drin landeten. Aber der Po und die Hinterbeine wollten einfach nicht über den Rand. ;-( Also.......richtig......sie holte wieder mal die olle Nähmaschine aus dem Keller und bastelte mir ein Hundebett in das ich auch selbst ein und aussteigen konnte. Super!

Im Sommer machten wir viele Ausflüge und da ich Autofahren total toll finde, haben wir echt viel unternommen. Da dann aber das nächste Problem. Meine Große hier (Funny) hatte eine Decke im Auto liegen.....ich hab mich natürlich mit drauf gelegt...teilen ist ja wohl selbstverständlich. Allerdings kuller ich in jeder Kurve durch den Kofferraum wegen meiner Bauchkugel. Meine Beine sind wirklich zu kurz, um mir Halt dabei zu geben. Mit Glück kuller ich dann gegen Funny....die jedoch meckert mich aber dann immer mächtig an, wo ich doch gar nix dafür kann. Also hat Frauchen uns im Internet zwei schöne Hundebetten für den Kofferraum bestellt. Abwaschbar, für Naturburschen. Klasse. Passen auch gut nebeneinander. Gut ausgemessen - nur eins hatte sie nicht bedacht......die Innenliegefläche. Ich passe nicht rein, weil der Rand so breit ist, dass die Innenliegefläche einfach zu klein ist für mich. Denn die Innenfläche war nicht angegeben und somit hatte da auch niemand dran gedacht. Also.....Ihr dürft mal raten..... genau......Nähmaschine aus'm Keller geholt und mein Hundebett im Auto mit nem scharfen Messer solang bearbeitet, das auch ich dort hinein passte. Bezug abgenäht-fertig. Wir haben mittlerweile Oktober 2013, ich lebe noch immer.....und besser als zuvor..... ok, ich hab mal gute und auch mal schlechte Tage - aber das kennt sicher jeder von Euch selbst der ein gewisses Alter überschritten hat. ;-) Ich stehe mittlerweile unter ständiger ärztl. Beobachtung mit regelmäßigen Blutbildern von unserem Haustierarzt und entwickel mich stetig weiter. Mittlerweile geht Frauchen sogar einmal die Woche mit mir zum Hundeplatz....der ist speziell auf kleine Hunde zugeschnitten (Minni-Doggys) und ich darf dort auch über kleine Hürden laufen - Himmel, das macht einen Spaß. Dort hab ich echt ne Menge Selbstbewußtsein bekommen.....soviel, dass ich meine Große hier immer öfter mal stramm stehen lasse. Das macht nämlich noch mehr Spaß! ;-) Nun kommen wir zur Idee dieser kleinen Firma -   da immer mehr Bekannte Frauchen fragten ob sie nicht für sie auch etwas erarbeiten könnte, entstand Manni-bedd. Und so stand auch der Name dieser kleinen Firma direkt fest. Manni-bed Grundlage sind die eigenen Erfahrungen, wie schwer es doch ist, etwas passendes für einen Hund zu finden, der etwas aus der Norm schlägt. ;-) Oder sei es auch nur der eigene Geschmack, der durch den Fachhandel nicht abgedeckt wird, zumal dort das Preis-/Leistungsverhältnis meist stark zu wünschen übrig lässt. Ich hoffe, Ihr seit beim Lesen noch nicht eingeschlafen....ist doch etwas länger geworden als geplant meine Kurzfassung hier. Euer Mampfred

 

 Update November 2015:

Im November 2015 nun mußte ich Euch leider verlassen. Gern, zu gern hätte ich Euch alle noch weiterhin auf Trab gehalten, aber der Krebs war stärker.

Ich hatte Dank Euch 3 wunderschöne, aufregende Jahre in denen ich sehr viel erleben und lernen durfte. Ihr seit so wunderbar! Seit Gewiss, ich bin weiterhin bei Euch wenn Ihr das zulasst. Auch wenn Ihr mich nicht sehen könnt.

Ich bin mir sicher, Ihr nehmt es Frauchen nicht übel, dass sie nun....Ende Dezember......erst das Update hier veröffentlicht. Im Grunde war es uns ja allen klar, das ich nicht mehr all zu lang bei Euch sein kann......aber dann kam es doch sehr unerwartet und Frauchen hat mächtig zu knacken daran.

Ich danke Euch von ganzem Herzen für all das, was Ihr mir ermöglicht und gezeigt habt - und ich bin stolz Manni-bed ins Leben gerufen zu haben. ich werde Euch nie vergessen.

Euer Mampfred

 

 

 

 

 

Wir möchten uns bei euch bedanken für die überwältigende Anteilnahme an Manfreds Tod.

Niemals hätte ich (und er wohl am allerwenigsten) damit gerechnet, dass so viele Menschen mit uns weinen. Nach einigen Tagen Auszeit nun habe ich jedoch festgestellt, das mir die Decke Zuhause auf den Kopf fällt und ich wieder nähen will und auch muss! Die vielen, vielen lieben Gespräche mit Euch haben mir sehr geholfen und ich habe mich entschlossen, Möppis Erbe weiter zu führen, sofern Ihr mich weiterhin wie schon in den letzten Jahren stärkt, denn ich glaube ganz fest daran, dass es sein Wunsch gewesen wäre.

Nun bin ich ein Mensch der nach dem Prinzip lebt: *schaue immer nach vorn. Wer in der Vergangenheit lebt und zu oft nach hinten schaut, kann den Weg vorn nicht sehen* - und eben dieser Satz treibt mich an, gepaart mit Euren nicht abreissenden Ideen, kreativen Wünschen und Vorschlägen.

In diesem Post möchte ich mich auch nochmal von ganzem Herzen für all die super lieben Erinnerungsstücke bedanken die Ihr mir habt zukommen lassen - ALLE sind im Laden ausgestellt. So wird er immer in mitten des Geschehens sein, wie er es schon zu Lebzeiten einforderte.

Wir bitten auch weiterhin uns mit eurer Kreativität und euren Wünschen nicht zur Ruhe kommen zu lassen.